Heftiger Abschlag für die Gorillas-Investoren: Der Berliner Schnelllieferdienst Gorillas ist für 1,2 Milliarden Euro in Aktien an den türkischen Anbieter Getir verkauft worden. Allerdings bedeutet das auch eine Abwertung des Käufers.

Ende für Gorillas: Der Berliner Schnelllieferdienst ist an diesem Freitag an den türkischen Konkurrenten Getir verkauft worden. Das Unternehmen wurde dabei mit 1,2 Milliarden Euro bewertet, sagten Insider dem manager magazin. Die Gorillas-Investoren bekommen im Zuge des Deals rund 14 Prozent der Anteile an Getir. Beide Unternehmen äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Übernahme.

Damit wechselt eines der schillerndsten deutschen Start-ups die Besitzer. Gorillas, erst im Mai 2020 von CEO Kağan Sümer (35) gegründet, hatte während der Corona-Krise so schnell wie keine andere Firma zuvor eine Milliardenbewertung erreicht. Das Versprechen des Quick-Commerce-Anbieters, innerhalb von zehn Minuten liefern zu können, hatte die Investoren elektrisiert. Insgesamt konnte Sümer 1,1 Milliarden Euro bei Kapitalgebern einsammeln. Allerdings war das Geschäft höchst unrentabel, Gorillas verbrannte Geld.

Über einen Verkauf des Dienstes an den türkischen Anbieter Getir war bereits seit Wochen spekuliert worden. Die Konditionen des Aktientauschs haben es jedoch in sich. Mit der Gorillas-Übernahme wurde auch Getir massiv abgewertet. Das neue Getir, inklusive Gorillas, ist nur noch 8,7 Milliarden Dollar wert. Bei der letzten Finanzierungsrunde mit März 2022 wurde das Unternehmen noch mit knapp 12 Milliarden Dollar bewertet.

Getir war bereits 2015 in Istanbul gegründet worden. Der Dienst konnte im März 2022 eine Finanzierung in Höhe von 768 Millionen Dollar abschließen. Mit der Übernahme kann sich Getir als Marktführer in Europa positionieren. Auch Getir ist allerdings weiterhin stark defizitär.

Quelle:  https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/getir-schnappt-sich-gorillas-zum-discountpreis-a-1726cc77-cac5-4f8c-8517-e009802e738e